Mittwoch, 14. Januar 2015

Der Mastfuss, oder: Jetzt wird es ernst...

Hier ersteinmal ein Bild des einlaminierten Holzfundaments:

Der Saugeschlauch für das Vakuum liegt noch im Vordergrund.

Die Harz-Einfüllöffnung ist oben links und die Unterdrucköffnung oben rechts zu sehen.
Das Boot wurde vor diesen Arbeiten am und für den Fuss auf Waage und Lot ausgerichtet, so gut es möglich war.
Es konnte somit ein Winkel von 11,3° Anstieg nach Vorn gemessen werden.
Die Anschaffung eines digitalen Winkelmessers war erstaunlich günstig. Die eines geeigneten Mess-Schiebers für die kommende Buchse usw. eher weniger.



Zwischenzeitlich wurde schon am eigentlichen Edelstahl-Fuss gearbeitet. Die 10mm Platte war nach Schablone ausgeschnitten und gebohrt.
Wir passten sie an, und- oh Wunder, alles passte ! Vermutlich auch deshalb, weil die M.16 Bolzen mit 18mm und die M.12 Bolzen mit 14mm Bohrungen verwöhnt wurden.

Das benötigte VA-Rohr war recht schwierig zu finden. Ein lieber Oldtimer-Freund, der Volker, konnte es uns besorgen. Auch das Zuschneiden mit genau dem geforderten Winkel konnte er sicherstellen. Das Rohr stammt aus der adligen V4-Familie und hatte als vornehmes Druckrohr auch seinen edlen Preis.

Die Buchse wurde in einer kleinen Eckernförder Werkstatt aus dem Material 'POM' gedreht.
Meine kleine "Weiler" mochte diesen Durchmesser nicht mehr !
Ich musste mich von meinem Genauigkeitsfimmel verabschieden und die Buchse bekam 4 Einschnitte per 90°, das aber nur für etwa 3/4 der Buchsenhöhe.
(War anfangs der Meinung, das Mastende könne schmatzend in die Buchse gesetzt werden.
Allein schon durch eine leichte Ovalität des Mastendes war dies eine Illusion...)

Im oberen Teil wurden zwei Aussparungen / Nuten eingedreht; hier werden zwei massive, gedrehte VA-Halbschalen Platz finden. Diese sollen später mit je 3 Stück M.10 Gew,-Schrauben das untere Mastende gut anpressen. Nur, damit's nicht klödert, -später.
Die Mast-Sicherung selber, Sebastian hatte uns diese ausdrücklich an's Herz gelegt, wurde mit einem 12mm VA 'Sicherungsstift' -mit Griff- realisiert.
Beim Stampfen des Bootes könne nämlich der Mast anfangen, zu springen. Oh Gott, neee !


POM lässt sich recht gut bearbeiten, somit ging diese Arbeit eher leicht vonstatten.
Schade um den Dreh- Abfall; das Teil war auch massiv. Rohr in dem benötigten Maße war nicht zu bekommen.


Die o.g. kleine Werkstatt musste die Druckhalbschalen ebenfalls aus dem Vollen drehen. Dazu kam, dass auch dieses Vollmaterial aus adliger V4A Familie stammt. 
Echt hart das !

Folgend ein paar Bilder der fast-fertigen und fertigen  Mastfussaufnahme-Konstruktion:

 









Die Druck-Halbschalen
bekamen je3  Sacklöcher. Die Druckschrauben hierfür wurden vorne auf  6mm 
Länge sowie einen Durchmesser von 7,5mm abgedreht.                                                                       
Was das Mauseloch soll ? Das ist die Öffnung für vom Top kommende Kabel für Lampe, Antenne usw. Wer weiss schon, was uns noch so alles einfällt. 

Ach ja, ich bin da ziemlich empfindlich: hier kommt auch das dicke Erdungskabel raus, mit dem der Mast mit der durchlaufenden Unterwasser-VA.Kielschiene verbunden wird. Möglicherweise erkennt der Blitz ja schnell genug den von uns vorgeschlagenen  Ableit-Weg !!!
Auch Leckwasser von oben darf sich von hier aus gerne in die Bilge begeben. 

Nun das fertige Teil. Gewicht kpl: etwa 45kg. 


Hans-Jürgens 'Angst', der Dampfer könne somit reichlich "auf der Nase" liegen, wurde nicht unbedingt weniger.

Da wir heute endlich einige Gewichte von Bauteilen feststellten, konnte sich das Gottseidank wieder etwas relativieren. 

Denn:
Der Mast wiegt nackt nur 68kg.
Angesagt waren 90kg.

Nun gehts uns wieder besser !

Was soll man bei solchem Wetter auch schon machen:
Wir haben also diese Konstruktion heute im Boot versenkt.

Die Muttern wurden 'mit Drehmoment' angezogen.
Es zeigte sich ein sehr gut wahrnehmbarer
Widerstand beim Erreichen des eingestellten Wertes. Das zeugt von einem recht harten Unterbau, bzw von stabil sitzenden Schrauben und Bolzen.

Hier nun das eingebaute Teil. 







  
Ein im Herbst besorgtes Abwasserrohr mit 200mm Aussendurchmesser  wurde vom Deck in den Fuss gestellt, und -oh Wunder- im Decksdurchgang hatten wir rundherum den gleichen
Abstand.

   Das funzt aber mal wieder !


Nun noch --tralalala, nur mal sehen-- die Wasserwaage angehalten und siehe da, das Rohr, unser Mast-dummy, steht tatsächlich senkrecht !

Wir klopfen uns -im Geiste- auf die Schulter und sprechen über die anzufertigen Holzkeile  für den Decksdurchlass- sowie den
Bündelhalter auf dem Achterschiff.
Das soll dann auch Bestandteil des nächsten post's sein. 

Danke in die Runde für Euer Mitgefühl !





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